Donnerstag, 13. Juni 2013

Meine Tochter, der Teenie { Liebe

Meißt schreibe ich hier, über mein Leben, unsere Ausflüge und natürlich die beiden Kleinsten oder de Schwangerschaft...dabei vergesse ich natürlich niemals, dass ich auch noch zwei "große" Kinder habe ♥

Heute möchte ich ein wenig von meiner Ältesten, dem Teenie erzählen...mein erstes Kind, mein Sonnenschein, mein Sorgenkind, mein "Ich" in kleiner:
Hannah.

Hannah war ein Wunschkind, trotz meines noch sehr jungen Alters und trotz der Tatsache, dass ich bereits mit Beginn der Schwangerschaft wusste, dass ich alleine für sie sorgen werde. Als ich sie, nach knapp 5 Stunden im Kreissaal, endlich in meine Arme gelegt bekam, durchströmte mich zugleich diese unglaublich starke Liebe. Mit nichts zu vergleichen, einmalig...und auch wenn es nicht immer leicht war und auch nie sein wird, fließt diese Liebe seit fast 12 Jahren, durch meine Venen. Sie lässt mein Herz hüpfen oder auch sich zusammen krampfen...sie sorgt dafür, dass ich Tränen lache oder weine.
Hannah ist unglaublich toll. Ein tolles Mädchen, ein toller Mensch.
Es gibt da eine Seite an Hannah, die lässt mich oftmals nicht einschlafen, weil ich grübel, mir Sorgen und Gedanken machen...ich bin eben einfach ihre Mutter!
Hannah ist sehr perfektionistisch veranlagt...sicher erstmal nicht schlecht, aber wenn man so verbissen ist, alles immer 100%ig gut oder besser zu machen, dann kann es schwierig werden. Bereits im ersten Kindergartenjahr kristallisierte sich diese Eigenschaft heraus...eine Situation ist mir stark in Erinnerung geblieben:
Mein 3jähriges Mädchen wollte unbedingt ihren Namen schreiben (wie die großen Kinder auch) und sie schaffte es relativ schnell, was bemerkenswert ist...aber dann stellte sie fest, das sie bei dem H, den einen Strich länger gemacht hatte, als auf der anderen Seite.
Ein Schock für sie und gleichzeitig eine Niederlage. Sie fing an zu weinen...zu heulen...zu schreien und zu toben. Das Ende vom Lied war, das sie ihr wunderschönes Bild mit dem fantastisch geschriebenen Namen, in 500.000 Teile zerriss...
Hannah.

Hannah ist intelligent...sehr intelligent sogar...im zweiten Schuljahr wurde mir nahegelegt, einen Test zur Hochbegabung durchführen zu lassen...ich lehnte ab. Ich weiß, sie ist sehr intelligent, muss gefördert und gefordert werden...ich hatte Angst vor diesem Test.
Ich liebe es mit ihr zu sprechen, ihren Ansichten zu lauschen...immer schon.
Ein weiteres Kindergarten-Beispiel: Hannah, mittlerweile 4 Jahre, war am Vormittag mit ihrer KiGa Gruppe in der Kirche. Auf dem Heimweg erklärt sie mir dann, dass die Menschen früher Dinosaurier als Haustiere hatten. Daraufhin sagte ich ihr, dass es noch keine Menschen gab, als die Dinosaurier lebten, da diese erst später dazu kamen.
Die kleine Hannah bleibt stehen, sieht mich an und fragt, ;;warum der Pastor lügen darf und sie nicht?''  Äh....was? Ich bin verwirrt. Sie erklärt mir dann, dass in der Kirche gesagt wird, dass Adam und Eva zuerst auf der Erde waren und die Dinosaurier erst viel später, also müssten doch Menschen dargewesen sein... Uff.
Hannah.

Hannah ist ein sehr mitfühlender Mensch, sie macht sich immer, zuviele Gedanken (wie ich...seufz). Sie ist sensibel und verletzlich, obwohl sie oft sehr taff rüberkommt.
Sie braucht einfach Zeit, um mit anderen Menschen (Gleichaltrigen!) warm zu werden.
Leider ist das vielen einfach zu anstrengend und Hannah wird als eingebildet abgestempelt, obwohl sie einfach nur gehemmt und schüchtern ist (ein zu eins, wie bei mir!).
Es tut mir leid zu sehen, wie sie um Aufmerksamkeit und Anschluss kämpft und es ihr nicht wirklich gelingt. Es bricht mir das Herz, sie den ganzen Tag allein in ihrem Zimmer zu wissen, sie weinen zu hören, sie wütend und beleidigend zu erleben...
Ich will ihr helfen und fühlen mich hilflos, denn Hannah ist Ich.
Sie sieht aus wie ihr Vater: dunkelblondes Haar, blaue Augen, volle Lippen, groß.
Aber sie hat meinen Charakter geerbt und ich würde alles tun, um das zu ändern...aber das ist ein Ding der Unmöglichkeit...leider!

In ihrer Klasse war und ist sie immernoch, die Jüngste, da sie mit 5 Jahren eingeschult wurde. Aktuell ist es so, dass sie (11), Kinder in ihrer Klasse hat, welche teilweise schon 14 sind. Natürlich findet sie "Cool", wie die sich kleiden, dass die sich schminken, dass die einen Freund haben...aber dann sehe ich meine Tochter, bei einem Ausflug mit uns, wieder auf dem Spielplatz toben oder im Park, die Tiere streicheln und sehe, mein Kind. Mein 11jähriges Mädchen...nicht mehr wirklich Kind und doch längst keine Jugendliche.

Hannah.
Meine Hannah...
Ich liebe dieses Kind abgöttisch und würde alles tun, um sie unbeschwert und glücklich zu sehen. Ich wünsche mir Freunde für sie. Echte Freunde, welche da sind, egal was ist. Keine Freunde, denen man etwas beweisen muss, bei denen man mithalten muss.
Ehrliche, ganz normale andere Kinder...
Sie ist schwierig, aber sie ist ein wahrer Herzensmensch, wenn man sich die Mühe macht, sie kennen zu lernen. Und ich bin mir sicher, diese Mühe lohnt sich!

Hannah ♥




5 Kommentare:

  1. Was für eine wunderschöne Liebeserklärung!

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  2. Habe gerade echt Gänsehaut! Toll geschrieben! <3

    Mir geht's heut noch oft so wie deiner Hannah! Sie ist sicher ganz arg froh so eine tolle Mutter wie dich zu haben!! :)

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  3. Berührend. Danke dafür.

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  4. Diese Worte sind mir direkt ins Herz gegangen...
    Und ich wünsche Deiner Hannah, dass sie ihre Freunde bald finden wird. Man ist noch so begrenzt in seinem Radius, wenn man jung ist. Wenn die Kinder im Quartier oder in der Schule nicht passen, dann hat man nicht mehr so viel Auswahl. Das ist manchmal sehr schwer. Doch je älter man wird, desto mehr "Radius" gewinnt man in seinem Leben. Deshalb bin ich mir sicher, dass sie ganz bestimmt Herzensfreundinnen finden wird! - Ich kenne dieses Gefühl, wenn man zu spüren glaubt, dass das eigene Kind nun dieselben Schmerzen und Krisen durchmacht. Aber vielleicht ist es bei ihnen doch wieder anders? Das Erleben hängt doch auch von der Reaktion der Mutter oder des Vaters ab, nicht? Wenn man angenommen und verstanden wird zuhause, dann ist das schon mehr als die halbe Miete!
    Sei herzlich gegrüsst und ich finde deinen Blog WUNDERBAR!!
    Iren

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  5. Toller Post <3
    Es ist mal spannend zu lesen wie es einer Mutter ergeht die nicht gerade über ein Baby/Kleinkind bloggt, denn das Teenie Alter wird auch noch alle erreichen.
    Als Mutter, sich wiedererkennen und helfen groß zu werden und das in dieser schwierigen Zeit . Du machst das großartig.

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♥ Danke, für deinen Kommentar. ♥